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Kinder kriegen ist egoistisch!?

 

"Kinder zu kriegen ist für mich egoistisch. Nicht weil herrschsüchtige, narzisstische Staatsführer in der weiten Welt auf unsere Kinder warten - oder vielleicht gleich in der Nachbarschaft, Nazis."

 

Liebes Bento Team, Liebe Frau Seiferlin,

nur ihr schafft es, so ein Thema mit Nazis in Verbindung zu bringen. Doch darum soll es jetzt nicht gehen.

In Teilen stimme ich den Gedankengängen zu. Wir werden auf eine Zukunft zusteuern, in der eine 1-Kind-Politik vermutlich notwendig sein wird. Doch damit diese auch Früchte tragen kann, muss die Welt dafür Hand-in-Hand gehen. Ohne eine geeinte Welt ist so ein  Weg zu gehen gerade in einem Land, dessen Bevölkerung bis 2035 gerade mal um 1 Mio. steigen wird, einfach nur lächerlich. Es erinnert an den Umstand, den Deutschland zum Wasserspar-Weltmeister macht: Ein Land in einer gemäßígten Klimazone, in der genug Wasser vorhanden ist, und dieses zu sparen, keinem etwas bringt.

Armut ist ein wichtiger Faktor.

Wer arm ist und in einem armen Land lebt, hat keine andere Wahl als seine Altersvorsorge durch seinen Nachwuchs zu sichern. Armut führt auch dazu, dass meist kein Zugang zu guter medizinischer Versorgung. Somit besteht eine hohe Kindersterberate. Doch müsste das nicht gerade gegen einen Bevölkerungswachstum sprechen? Ja und Nein. Entgegen dem Eindruck, den man oft erhält, ist die weltweite Armut in den letzten Jahrzehnten zurück gegangen. Dieses und die Entwicklung einiger Länder, haben den Zugang zur medizinischen Versorgung verbessert. Doch eine solche Veränderung bekommt eine Generation erst mit, wenn von den sechs Kindern statt nur wie erwartet zwei erfreulicher Weise alle überleben. So kommt es während einer Generation zu einen drastischen Anstieg der Bevölkerung. Ähnliches haben wir in Deutschland erlebt. Daher wundern wir uns, wenn wir hören, dass unsere (Ur-)Großeltern eine so große Zahl an Geschwistern haben, die für uns heute undenkbar wäre.

Was heißt das also? Ein wichtiger Schritt gegen die Überbevölkerung ist es gegen die Armut zu kämpfen. Doch die Bevölkerung wächst dennoch und jeder weitere Mensch sorgt für weitere Produktion an Treibhausgasen. Doch wäre es nicht sinnvoller diese zu bekämpfen, anstatt auf Kinder zu verzichten?

Hören wir doch auf weiter die fossilen Ressourcen zu verbrennen.

Solange erneuerbare Energien die Stromversorgung nicht abdecken, müssen wir auch mit alternativen Ressourcen wie der Atomenergie auskommen. Denn diese ist durchaus sicher, wenn man verantwortungsvoll mit ihr umgeht. Zudem müssen wir ein verstärktes Bewusstsein entwickeln verantwortungsvoller mit der uns zur Verfügung stehenden Energie umzugehen.

Esst weniger Fleisch, oder besser gar keines mehr.

Ich bin weit davon entfernt ein Vegetarier oder gar Veganer zu sein. Ich liebe Essen und wer vegan is(s)t, nimmt am kulinarischen Leben nicht teil. Doch es ist der saure Apfel, in dem wir alle irgendwann werden beißen müssen. Denn die größte Menge an Treibhausgasen wird durch die Fleischproduktion verursacht. Auch wird durch sie viel Anbaufläche für Nahrungsmittel verschwendet.

Gebt Gentechnik eine Chance.

Der Unterschied zwischen Pflanzenzucht und Gentechnik ist der, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel gezielter und effektiver produziert werden können. Die Angst vor genmanipulierten Lebensmitteln ist unbegründet, denn wir essen täglich welche. Nur sind sie nicht im Labor entstanden, sondern durch Jahrelange Zucht. Natürlich birgt Genmanipulation auch eine Gefahr. Entdeckt man bei der Zucht neuer Pflanzenarten einen Fehler, ist dieser meist lokal begrenzt und leicht rückgängig zu machen. genmanipulierte Pflanzen können leicht und schnell global verteilt werden. Entdeckt man dann einen Fehler, ist der Schaden immens groß. Daher gilt auch hier, wie bei der Atomenergie: Verantwortungsvoller Umgang!

Dennoch ist unser Planet ein Biotop mit begrenztem Lebensraum. Und solange wir technologisch nicht in der Lage sind neuen extraterrestrischen Lebensraum zu erschließen, müssen wir auf dieser unserer Welt zurecht kommen. Doch das geht nur, wenn global gehandelt wird und alle Menschen zusammen arbeiten.

Doch wie kann ich, ein kleines Rädchen im System, einer von Milliarden dazu beitragen, diese Veränderung herbeizuführen? Indem ich dieses Wissen nehme und es an meine Kinder weitergebe. Denn sie sind es, die diesen Weg, den wir lediglich ebnen können, werden gehen müssen.

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Original bento-Artikel: Wir sollten alle aufhören, Kinder zu bekommen. Denn das ist egoistisch!

 

 

Wieso Jurassic World ein großes "Fuck You" an Jurassic Park III ist!

Erster Auftritt des T-Rex (Jurassic Park) (© Universal)Erster Auftritt des T-Rex (Jurassic Park) (© Universal)

Größer, schneller, besser, gefährlicher. Hauptsache Der Vorgänger wird übertrumpft. Doch Jurassic World zeigt seinem  Vorgänger (Jurassic Park 3) den metaphorischen Mittelfinger.

 

Achtung! Dieser Artikel wird Spoiler zu Jurassic World enthalten, also lieber nicht weiter Lesen, wenn du den Film noch nicht gesehen hast!

 

Gerne würde ich den dritten Teil der Jurassic Park Reihe aus meinem Gedächtnis streichen. Nicht nur der Plot, sondern auch die Inszenierung haben schlichtweg enttäuscht. Die ersten beiden Teile hatten ein einfaches doch geniales Konzept. Man taucht in eine idyllische Dinolandschaft ein, in der alles unter Kontrolle zu sein scheint, bis alles schief läuft und man mit den Protagonisten mitfiebert. Und was macht Teil 3? Keine zwei Sekunden auf der Insel und schon wurden Dr. Alan Grant samt Gefolgschaft angegriffen. Aber nicht vom T-Rex oder Raptoren - Nein - Es musste noch größer und gefährlicher sein, dachten sich vermutlich die Köpfe um Joe Johnston. Also musste der Spinosaurus herhalten. Und wie zeigt man dem Zuschauer, dass dieser Dinosaurier jetzt noch gefährlicher ist als der T-Rex? Man lässt die beiden gegeneinander kämpfen!

 

T-Rex vs Spinosaurus (Jurassic Park III) (© Universal)T-Rex vs Spinosaurus (Jurassic Park III) (© Universal)

 

Der Kampf war so schnell und klar entschieden, dass in dem Moment, als der Spinosaurus den T-Rex besiegt hat, diesem nicht nur das Genick brach sondern auch mir einen kleinen Teil meiner Kindheit zerstörte. War der T-Rex doch in den ersten beiden Teilen immer die ultimative, furchteinflößende Bestie, wurde er hier wie ein kleines Schulkind vorgeführt.

Dann im Jahr 2015...

Schon als ich dann den ersten Trailer zu Jurassic World sah, konnte ich es nicht fassen, dass sie nicht aus Teil 3 gelernt haben. Jetzt war es sogar ein künstlich geschaffener Hybrid. Der nicht nur größer und intelligenter war, er hatte noch andere Skills bekommen! Er konnte seine Körpertemperatur anpassen und sich tarnen wie ein Chameleon! Oh Pardon, natürlich nicht wie ein Chameleon, sondern wie ein Tintenfisch, die ihre Pigmente verändern können. Gänzlich einfallslos war auch der Name "Indominus Rex" - oder einfach nur iRex?

Jedoch hat der Film, egal was man über den Plot auch denken mag, etwas der Stimmung des ersten Teils einfangen können. Vermutlich lag es auch an die ganzen Erinnerungen aus Jurrassic Park, die einem überall präsentiert wurden. Es war alles gut inszeniert, und man hat nicht versucht den ersten Teil neu zu erfinden. Jurassic Park wurde im Gegenteil mit höchstem Respekt behandelt.

Und das führt mich nun zum Ende des Films. Auch hier nochmal eine Spoiler-Warnung.

Als der T-Rex entfesselt wurde, um den Raptoren im Kampf gegen den iRex zu helfen, gab es diese eine kurze Szene, in der der T-Rex, Claire Dearing folgend, durch ein Dinosaurier-Skelett läuft und es dabei zerstört. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass es sich bei dem Skelett um das eines Spinosaurus handelt! Diese Szene war für mich in diesem Moment einfach nur ein großes "Fuck You" an den dritten Teil. Aber der Kampf selbst hatte eine klare Botschaft. Auch wenn es sehr kitschig wirkte, dass T-Rex und der Raptor Seite an Seite gegen den iRex kämpften, und ihm am Ende in das Maul des Mosasaurus trieben, wurde hier eine Sache mehr als deutlich klargestellt: DAS ORIGINAL IST EINFACH BESSER!  

 

T-Rex vs Spinosaurus (Jurassic Park III) (© Universal)T-Rex vs Spinosaurus (Jurassic Park III) (© Universal)

 

Diese Tatsache lies mich den Film mit ganz anderen Augen sehen und macht mir Hoffnungen, für die geplanten Fortsetzungen. Auf einmal wurde mir klar, dass das Einführen des iRex kein Versuch war den Wow-Effekt für den Kinobesucher zu erhöhen, um ihn den Film zu locken. Der Film an sich ist eine einzige Hommage an das Original. Der iRex diente lediglich als Symbol für all das, was generell in Remakes, Reboots oder einfach nur in Fortsetzungen momentan schief läuft. Es wird stehts versucht alles besser zu machen um zu übertrumpfen. So wie es in Jurassic Park 3 versucht wurde. Und wie der Inhalt des Films zeigt, dass es gewaltig schief laufen kann, wenn man versucht den Wow-Effekt zu erhöhen, so kann es auch einem Film ergehen, wenn man den Respekt vor dem Original verliert.